Auch zum Stichtag des Innovationsfonds für pastorale Projekte des Erzbistums Hamburg am 31. Mai 2025 wurden wieder viele Anträge aus allen Teilen des Bistums eingereicht. Insgesamt waren 22 Projektanträge formgerecht eingegangen mit einer beantragten Fördersumme von rund 320.000 Euro und damit rund doppelt so viel, wie dem Vergabeausschuss zur Verfügung standen. Während das an sich ein Grund zur Freude ist, da es zeigt, wie aktiv und engagiert viele Menschen im Erzbistum sind, stellte das den Vergabeausschuss vor eine interessante Herausforderung.
Mit Blick auf diesen und die letzten Stichtage fiel auf, dass Anträge, die auf die Verbesserung der Ausstattung von Räumen abzielen, zunehmen. Was mit Blick auf die klammer werdenden Kassen nachvollziehbar ist, ist leider nur in wenigen Fällen Bedingung für ein innovatives, kreatives und zukunftsweisendes pastorales Projekt. Ziel und Zweck des Innovationsfonds ist es, solche Initiativen zu unterstützen, die darüber hinaus bestenfalls auch noch Impulse mit Strahlkraft setzen.
Zu den geförderten Projekten zählen unter anderem:
- Caritasverband für das Erzbistum Hamburg e.V., Schwerin: „Trauercafe des Ökumenischen Hospizdienstes“. Ehrenamtliche werden neben ihrer Tätigkeit im Hospizdienst zum / zur Trauerbegleiter:in ausgebildet. Das Angebot der Sterbebegleitung wird durch den Ausbau der Trauerbegleitung erweitert. Darüber hinaus wird ein Begegnungsraum geschaffen, in dem Menschen mit Verlusterfahrungen ihre Lebenssituation zur Sprache bringen können. Der Austausch mit anderen Betroffenen stärkt, stabilisiert und fördert sozialen Zusammenhalt.
- Pfarrei Seliger Johannes Prassek: Hagiografie im Quartier. Hier wird durch Ehrenamtliche eine Ausstellung zu Heiligen und Seligen in einem nicht-kirchlichen Ausstellungsraum realisiert. Heiligenverehrung als Kernbereich christlicher Spiritualität wird niedrigschwellig und ergebnisoffen an alle Interessierten – vor allem die Bewohner der Quartiere – herangetragen. Begleitet wird die Ausstellung durch ein Programm von Vorträgen und Workshops –Folgeausstellungen sind möglich.
- Pfarrei St. Nikolaus: Spirituelle Schutzhütte im Sommerlager. Im Zentrum unseres Projektvorhabens steht die Umsetzung einer spirituell geprägten Schutzhütte im Sommerzeltlager in Form einer Jurte. Sie steht für eine Kirche, die zuhört, da ist und Schutz bietet, jenseits traditioneller Orte. Ehrenamtliche werden gezielt geschult und übernehmen eigenverantwortlich eine neue Rolle im Bereich Seelsorge und Prävention. Dadurch wachsen sie über klassische Betreuungsaufgaben hinaus.
Der Innovationsfonds des Erzbistums Hamburg setzt mit der Förderung dieser und weiterer Projekte ein starkes Zeichen für eine lebendige, menschennahe und kreative Kirche. Die ausgewählten Initiativen zeigen eindrucksvoll, wie pastorale Arbeit durch neue Ideen bereichert werden kann und wie Glaube auf innovative Weise in den Alltag integriert werden kann.